Montag, 29. Februar 2016

Blickwinkel: Dubai

In der Serie "Blickwinkel" präsentieren wir euch regelmäßig vier Bilder unterschiedlichster Destinationen und Perspektiven. Handverlesen für euch von den stilosophen fotografiert und ausgewählt.

Circa sechs Flugstunden nach Deutschland brauchte es, um euch diese vier Bilder aus der größten Stadt der Vereinigten Arabischen Emirate mitzubringen - aus Dubai:


In Dubai steht das größte Gebäude der Welt: Das Burj Khalifa. Es ist 828 Meter hoch. 2004 begann der Bau des riesigen Wolkenkratzers. Fertig gestellt wurde es 2009. Mit einem Aufzug schießt man formlich auf die Aussichtsplattform, mit großartigen Blick auf die Stadt und ... den Sand. Am Fuße befindet sich die Dubai Mall, in der sich nicht nur das größte Aquarium der Welt befindet, sondern auch eine Eislaufbahn inmitten der heißen Wüstenstadt. Das gibt es eben nur in Dubai.
Hier der Blick von der künstlich gebauten Palmeninsel "The Palm" auf Downtown Dubai. Mit Sand aufgeschüttet sieht diese Insel aus wie eine im Wasser liegende Palme. Auf "The Palm", die man entweder mit der Dubai Monorail oder auch per Auto erreichen kann, befindet sich unter anderem das bekannte Atlantis Hotel mit riesigem Aquarium und Wasserpark.


Dubai ist eine Autostadt. Fußgänger haben es hier schwer. Nicht nur, dass die Entfernungen zwischen den Gebäuden zum Teil sehr weit sind, hinzu kommt auch noch die Hitze. Von einem möglichen Sandsturm ganz zu schweigen. Dafür sind Taxen aufgrund des billigen Benzins eine günstige Alternative, wenn auch nicht gerade umweltfreundlich.

Rund eine Autostunde von Dubai entfernt ist man plötzlich mitten in der Wüste. Sand so weit das Auge blickt. Am besten bucht man sich eine der Safaritouren mit einem gut ausgebildeten Fahrer, der einem in regelrechter Achterbahnfahrt durch das Labyrinth der Sandberge düst, inklusive tollem Wüsten-Sonnenuntergang und leckerem Abendessen im Beduinenlager.

Life is good. True story.
Euer Dominik

Mittwoch, 24. Februar 2016

Wer kauft denn bitte so was? Die ekligsten Produkte der Welt!

Anti-Gadgets: Dinge, die die Welt nicht braucht.

Neuer Monat, neue desaströse Angebotshighlights. Dieses Mal widmen wir uns ganz dem Thema "Ekel". Hier kommen sie also, die Anti-Gadgets des Monats, die nun wirklich keiner braucht. Oder etwa doch?


Brottüten "Lunch Bugs"

Hier haben sich Produktdesigner mal wieder selbst übertroffen: Sandwichbeutel mit filigran eingearbeitetem Ungeziefer. Da werden selbst vegetarische Sandwichs mit einer kleinen Fleischbeilage ausgestattet. Falls ihr jetzt noch ob einer Kaufentscheidung mit euch hadert, eines sei gewiss: Dieses Brot nimmt euch euren Kindern oder im Büro-Kühlschrank keiner mehr weg. Wir wünschen Guten Appetit.



Gesehen auf Amazon: http://www.amazon.com/Fred-FFLBUG-Lunch-Sandwich-Designs/dp/B004PZESHC/ref=sr_1_2?srs=2592173011&ie=UTF8&qid=1454672652&sr=8-2&keywords=lunch+bag




Raumspray "Chicken Soup"

Wer hat nicht schon mal versucht eklige Gerüche in der eigenen Wohnung mit einem Raumspray in die Flucht zu schlagen? Ja, ich auch. Aber: Das Raumparfum sollte schon mit Bedacht gewählt sein. Warum also nicht dieses Raumspray mit dem Duft köchelnder Hühnersuppe? Damit fühlt man sich doch gleich wie beim Asiaten um die Ecke. Wir finden: Echt dufte!



Gesehen auf ebay.de: http://www.ebay.de/itm/Duftspray-Huehnersuppe-250-ml-fuer-Duftspender-zur-Raumbeduftung-aus-Aromen-/380525681898



Taschentuchhalter "Moai"

Okay, eine laufende Nase ist generell keine schöne Angelegenheit. Aber dieser Taschentuchspender ist nun wirklich zum Weglaufen. Einfach der undekorativen Figur ein frisches Tuch aus der Nase popeln und dann selbst kräftig rein schnäuzen. Wie eklig! Wir finden: Das braucht man unbedingt! Auf den Osterinseln zumindest. Oder als nächstes Schrottwichtelgeschenk.




Gesehen auf radbag.de: http://www.radbag.de/moai-taschentuchhalter




Eitrenner "Bogey Man"

Backfans aufgepasst. Eigelb vom Eiweiß zu trennen ist manchmal eine wirklich langwierige Sache. Ab jetzt aber nicht mehr. Diese geschmacklose Küchenhilfe nimmt euch diese Arbeit in Zukunft gerne ab. Das allerdings geht zu Lasten des Produktdesigns. Aber man kann ja nicht alles haben. Nicht wahr?






Gesehen auf thepresentfinder: http://www.thepresentfinder.co.uk/buy/bogey-man-egg-separator-jug_490.htm


Feuchtes Toilettenpapier "Curry"

Feuchtes Toilettenpapier? Gut. Mit einer speziellen Duftnote? Auch noch okay. Aber ein feuchtes Toilettenpapier, dass beim Benutzen an einer gewissen dunklen Stelle des Körpers wie Feuer brennt, weil Curry mit eingearbeitet wurde? Einfach nur Kopfschütteln. Eines würde uns mal brennend interessieren: Wer bitte benutzt so was? Dann doch lieber gleich einen Finger ins Auge stecken. Brennt auch, ist aber nur halb so eklig.





Gesehen auf thepresentfinder: http://www.thepresentfinder.co.uk/buy/after-curry-wipes!_231.htm 



Schokoladen "Arschlöcher"

Wenn ihr glaubt, es ginge nicht ekliger. Es geht. Das Dschungelcamp ist gerade vorbei und der Ekel geht in die nächste Runde. Hier kommt quasi der Dschungelkönig des Ekels. Eines muss man diesen geschmacklosen Schokoladen Pralinés aber lassen: Das Packaging ist super hochwertig, sie sind auch für Vegetarier geeignet und können Spuren von "Anüssen" enthalten. Überzeugt?








Ihr wollt euren Kommentar da lassen oder habt noch ekligere Dinge entdeckt? Nur zu, immer gern. Schreibt es uns in die Kommentare.

Life is good. True story.
Euer Dominik




Sonntag, 21. Februar 2016

Design Stilosophie - Ausgabe 01

Eines beschäftigt uns stilosophen natürlich ständig: Stil. Und guter Stil geht immer auch mit gutem Design einher. Regelmäßig stilosophieren wir über die neuesten Design-Produkte oder auch altbekanntes Stilvolles. Und das möchten wir natürlich mit euch teilen.


Die Design-Themen dieser Ausgabe:

1| Vitra Design Museum
2| Skagen
3| Whitepod
4| 52 Masterworks
5| Qlocktwo



Vitra Design Museum

Der Möbelhersteller Vitra zeigt auf seinem gleichnamigen Campus gleich eine ganze Reihe von Gebäuden verschiedener Stararchitekten. Das Museumsgelände beherbergt zusätzlich eine der besten Sammlungen puristischen Designs, dazu wechselnde Ausstellungen. Im Vitra-Shop lassen sich die schönsten Stücke dann auch gleich noch mit nach Hause nehmen. Da lohnt sich der Weg in das abgelegene Weil am Rhein doch gleich mehrfach.

Bildquelle: design-museum.de
Öffnungszeiten: Täglich 10 - 18 Uhr. Der Eintritt kostet 11€. Eine Architekturführung 13€. Wen beides interessiert, der kauft sich am besten ein Kombiticket für 18€. Weitere Infos auf design-museum.de


Skagen

Wie so oft kommt gutes Design aus Skandinavien. In diesem Fall von dem dänischem Label Skagen. Die tollen Produkte der Lifestyle Marke in schlichtem und zeitgenössischem Design reichen von stilvollen Uhren und Schmuck bis hin zu Taschen und Accessoires. Der Name Skagen stammt übrigens vom dem gleichnamigen dänischen Küstendorf.


Bildquelle: skagen.com

Weitere Infos auf skagen.com


Whitepod

Es geht doch: Umwelt- und stilbewußter Urlaub zugleich. Das auf 1500 m Höhe gelegene Eco-Urlaubsresort in Les Cerniers in der Schweiz bietet ganz besondere Unterkünfte inmitten der alpinen Natur an. Die sogenannten Pods sind sehr stilvoll eingerichtet und so luxuriös wie Suiten ausgestattet. Sie bieten Platz für 2 bis 4 Personen. Im Winter sorgen Kamine in den Halbkugelzelten für wohlige Wärme.


Bildquelle: whitepod.com

Weitere Infos auf whitepod.com


52 Masterworks

Kunst sammeln mal ganz anders: 52masterworks ist die weltweit erste Crowd Art Collection für zeitgenössische Kunst. So kann man sich ganz nach dem persönlichen Budget an Kunstobjekten beteiligen und von eventuellen Wertsteigerungen profitieren. Ab einem gewissen Betrag kann man sich die Kunstobjekte auch für eine gewisse Zeit nach Hause holen. So kann quasi jeder zum Kunstsammler werden.

Bildquelle: 52masterworks.com

Weitere Infos auf 52masterworks.com

Qlocktwo

Diese Wanduhr, die bereits zahlreiche Designpreise gewonnen hat,  zeigt nicht nur die Uhrzeit an, sondern ist dazu auch noch ein tolles Designobjekt. Die Zeit wird per Wörtern im ganzen Satz angezeigt. Das Frontcover lässt sich übrigens austauschen. Es werden verschiedene Oberflächen und Farben angeboten. Wem das Design gefällt kann sich diese Uhr auch als Armbanduhr in unterschiedlichen Designs zulegen.  

Bildquelle: qlocktwo.com

Weitere Infos auf qlocktwo.com


Bis zur nächsten Ausgabe.

Life is good. True Story.
Euer Dominik









Samstag, 20. Februar 2016

Eine stylishe Designerlampe, selbstgemacht in 30 Minuten für unter 10 Euro.

Die stilosophen lieben stylishe Dinge und tolles Design. Noch mehr natürlich, wenn man dabei auch noch selbst kreativ werden kann.

Hier ist eine Anleitung, wie ihr eine stylishe Deckenlampe in unter 30 Minuten selbst machen könnt. Und das für einen Preis unter 10 Euro!

Das braucht ihr dafür:

1 | 1 Lampenschirm, z.B. REGOLIT Hängeleuchtenschirm von Ikea, Kosten: 2,49 €
2 | Mini Lackierrolle, z.B. von Hornbach, Kosten: 2,15 €
3 | Acrylfarben, ca. 1 bis 2 € je Farbe

Und so wird's gemacht:

1 | Packt den Lampenschirm vorsichtig aus und passt auf, dass ihr das dünne Material nicht beschädigt.


 2 | Baut den Lampenschirm gemäß Anleitung auf.



3 | Wo immer ihr auch arbeiten wollt, also ob Boden, Tisch oder Küche: Legt am besten altes Zeitungspapier unter, das spart hinterher Zeit beim Saubermachen. Eure Pinsel bzw. die Mini Lackierrolle und die Acrylfarben, die ihr nutzen wollt, legt ihr einfach in Reichweite darauf aus.



4 | Besorgt euch am besten ein Gefäß, in das ihr die Acrylfarbe einfüllen oder mehrere Farben miteinander mischen könnt. Hierfür könnt ihr z.B. einen alten Schuhkarton nehmen oder wie ich, eine alte Filmrolle, die noch von einem Kinogutschein-Geschenkset übrig geblieben ist. Vorteil der Filmrolle: Ihr könnt sie sehr gut wieder auswaschen und immer wieder verwenden.


5 | Nun geht es richtig los. Die Rolle dezent durch die Acrylfarbe rollen und dann vorsichtig an mehreren Stellen über den Lampenschirm rollen.


 6 | Jetzt könnt ihr das Ganze nach eurem Geschmack mit einer oder zwei Farben wiederholen.



7 | Oder ihr nehmt gleich drei oder noch mehr Farben. Lasst Eurer Kreativität freien Raum. Ob horizontal, vertikal oder kreuz und quer rollen - alles ist erlaubt.



8 | Am besten dreht ihr den Lampenschirm beim Bemalen ständig weiter, damit die Farbklekse schön auf dem gesamten Schirm verteilt und die Farben aus jedem Blickwinkel auf die Lampe ausgewogen sind. 


9 | Und schon seid ihr fertig! Echte Künstler signieren ihre Unikante immer mit ihrem persönlichen Kürzel des Namens oder Künstlernamens dezent an einer nicht störenden Stelle. So wirkt eure Lampe außerdem noch Designer-mäßiger.

  
10 | Lasst den Lampenschirm jetzt gut trocknen, bevor ihr ihn aufhängt, sonst kann es unter Umständen unschöne Flecken an eurer Zimmerdecke geben. Am besten dreht ihr während des Trocknens den Schirm alle paar Minuten etwas weiter, so dass auch die unteren Stellen gut trocknen können.


 11 | Genug getrocknet? Dann ab damit an die passende Stelle an der Decke, Licht an und staunen. Fertig ist eure eigene Designerlampe. Kleiner Tipp: Ihr habt schon Bilder an der Wand hängen? Nehmt einfach Acrylfarben, die auch in den Bildern vorkommen und sich dann auf dem Lampenschirm widerspiegeln. So wirkt euer Zimmer durch und durch harmonisch.



Life is good. True story.
Euer Dominik

Dienstag, 16. Februar 2016

Blickwinkel: Kapstadt

In der Serie "Blickwinkel" präsentieren wir Euch regelmäßig vier Bilder unterschiedlichster Destinationen und Perspektiven. Handverlesen für Euch von den stilosophen fotografiert und ausgewählt.

Heute richtet sich unser Blick auf die zweitgrößte Stadt Südafrikas nach Kapstadt. Und aus der Stadt, die ihren Namen nach dem rund 45 km südlich gelegenen Kap der guten Hoffnung bekommen hat, haben wir diese vier Bilder für Euch mitgebracht:

 
Eines ist in Kapstadt allgegenwärtig: Der Tafelberg. Schon im Landeanflug kann man dieses monströse Gesteinsmassiv mit dem markanten "Flachdach" sofort erkennen. An der höchsten Stelle ist er 1.087 m hoch, das flache Tableau mehrere Quadratkilometer groß. Auf ihm lassen sich prima Wanderungen oder lange Spaziergänge machen und an schönen Tagen bis zum Kap der guten Hoffnung blicken.


Atemberaubend: Der Blick vom Tafelberg hinunter auf Kapstadt. Links erkennt man gut den Berg, der "Signal Hill" genannt wird, dahinter das Cape-Town-Stadium, was für die Fußball WM 2010 neu gebaut wurde. Heute wird es leider fast nur noch für große Konzerte genutzt. Hinauf auf den Tafelberg kommt man entweder zu Fuß oder entspannter per Seilbahn.



Kurios: Mitten in der Stadt wurde ein Highway gebaut, der aber nie zu Ende gestellt wurde. Hinten links erkennt man deutlich das andere Ende. Böse Zungen behaupten ein Planungsfehler habe es unmöglich gemacht, die beiden Enden miteinander zu verbinden. Heute wird der gesperrte Highway oft für Werbefilme und Fotoshootings genutzt.



Schön und schrecklich zugleich: Muinzenberg Beach, der angesagte Hotspot für Surfer, aber auch für zahlreiche weiße Haie, die in der riesigen Bucht lauern und auf ihre Chance warten. Oben auf den Bergen werden die Haie von aufmerksamen Sicherheitsleuten beobachtet. Wagt einer den Vorstoß Richtung Strand, ertönt eine laute Sirene, worauf alle Surfer sofort das Wasser verlassen. Um einige Zeit später aber wieder furchtlos in die Fluten zu springen.

Life is good. True story.
Euer Dominik

Sonntag, 14. Februar 2016

Rundgang 2016 - die Jahresaustellung der Städelschule Frankfurt

Jedes Jahr öffnet die Staatliche Hochschule für bildende Kunst in Frankfurt an einem Wochenende ihre Pforten, um in ihrer Jahresausstellung Kunstbegeisterten oder Interessierten einen Einblick in die Welt der Städelschule zu gewähren.


Vom 12. - 14. Februar 2016 war es so weit. Die Studierenden - und mitunter auch sicherlich der ein oder andere bedeutende Künstler von morgen - offenbarten der Öffentlichkeit ihre Arbeiten in den Räumlichkeiten der Städelschule. Von Malerei und Fotografie, über Skulpturen und Videoinstallationen bis hin zu Live-Performance-Kunst war alles dabei. Darunter teilweise doch sehr morbide und kuriose Werke, gewaltig und farbenfroh, oft eigensinnig, exhibitionistisch, manche hingegen aber auch einfach sanft und zurückgenommen.

Kunst liegt eben nie im Auge des Betrachters, sondern vielmehr im Kopf des Künstlers. Deswegen kann Kunst auch nie gut oder schlecht sein, sondern lediglich einem gefallen oder nicht. Doch selbst ein Kunstwerk, welches einem nicht gefällt, kann dennoch etwas an sich haben, was einen plötzlich nicht mehr los lässt. Und genau darin besteht doch die große Kunst. Oder nicht?

Hier eine kleine, völlig wertfreie Auswahl der ausgestellten Arbeiten:

































Wir freuen uns jetzt schon auf den Rundgang im nächsten Jahr.
Weitere Infos gibt es auf staedelschule.de


Life is good. True story.
Euer Dominik

Mittwoch, 10. Februar 2016

Leben im sowohl als auch – die Hybrid Generation

In meinem Job bekomme ich regelmäßig immer wieder folgende Frage gestellt: Lieber Online? Oder besser doch Print? Die Antwort darauf ist gar nicht so einfach, denn während die vermeintlich reiferen Erdenbürger immer noch mit ihrer nach Druckerschwärze riechenden Sonntagszeitung am Frühstückstisch dem duftenden Kaffee Konkurrenz machen und das Blättchen dazu fortlaufend mit Erdbeermarmeladen- und ebensolchen Kaffeeflecken garnieren, schaut sich der digitale Mainstream stattdessen die Tagesschau in 100 Sekunden an, zieht mit Butter verschmierten Fettfingern über die Displays von Smartphones und Tablets und schlürft nebenbei an ihren grünen Smoothies. Wie analog-altertümlich sagen die Einen und wie digital-nervig hört man von den Anderen.

Bildquelle: port01.com



Dasselbe Ziel mit ungleichen Mitteln

Gerade erst hatte ich eine Unterhaltung mit einer Kollegin zu diesem Thema. Sie selbst mag es in Buchhandlungen zu schmökern und es sich dann - nach reifer Entscheidung für einen der dicken Wälzer - voller Vorfreude gemütlich mit einer Tasse grünem Tee und dem neu erworbenem Roman in Hartkopie Zuhause auf der Couch gemütlich zu machen. Ihr Mann hingegen liest ausschließlich digitale Bücher auf seinem Tablet, die er sich in Sekunden schnelle herunterlädt und daraufhin mit dem Finger seiner Wahl wischend oder tippend in wiederum Stunden verschlingt. Die Kollegin wollte ihrem Mann ein Buch zum bevorstehenden Valentinstag schenken, von dem sie sicher war, dass er es richtig super finden würde. Aber da er nur digitale Bücher liest, hätte sie ihm ja einen Downloadlink oder schrecklicher noch - einen Gutschein - schenken müssen. Das fand sie doof. Denn bei Valentinstaggeschenken soll ja auch immer ein Hauch Romantik mitschwingen, meinte sie. Irgendwie verständlich fand ich. Und nun?

Bildquelle: service.sueddeutsche.de


Das Weltbeste oder Nichts

Es gibt sie natürlich noch, die Hardliner unter uns, die ganz klar ihre eigene Linie fahren. Digital. Oder eben analog. Voller Fleischeslust oder vegetarisch. Aber nie beides. Oder noch eine moderne Spur konsequenter: vegan. Ein bisschen beneide ich diese Menschen ja um ihre Lebenskonsequenz, um sie gleich danach aber auch schon wieder zu bemitleiden. Denn während also die Einen auf das Eine oder das Andere schwören und damit das jeweils Gegenteilige verpassen, lebe ich stattdessen einfach das Leben meiner Hybrid Generation. Und ich spreche hier nicht von Automobilen, sondern von einer inneren Lebenseinstellung. Wir wollen eben das Beste aus beiden Welten. Wir wollen nicht dies oder jenes. Wir wollen beides. Wir wollen das sowohl als auch. Wir wollen dicke SUVs fahren, obwohl wir lediglich im Großstadtdschungel Zuhause sind und sich die eigenen botanischen Fertigkeiten auf das Urban Gardening von diversen Kräutern auf dem heimischen Balkon beschränken. Wir wollen Berge und Meer und das möglichst gleichzeitig. Und jetzt kommt mir ja nicht mit einem Bergsee. Das ist keine Alternative. Also geht es im großen Sommerurlaub vor dem Langstreckenflug auf die einsame Insel mit dem kristallklaren Wasser und einem schier nie enden wollenden Wellnesserlebnis vorher erst noch mit dem Fahrrad zur alpinen Bergwanderung mit Blasengarantie, um die eigene Ökobilanz wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Bildquelle: metrilot.de


Ist schmöddeln schlecht?

Vor ein paar Wochen habe ich mir eine neue digitale Spiegelreflexkamera gekauft. Ich war, wie es sich gehört, im Fachhandel und habe mir einige Kameras ganz genau angesehen. Ich habe deren Wertigkeiten begutachtet, mit den Knöpfen gespielt, Objektivvarianten und Einstellungen getestet und mich dann für ein Kameramodell entschieden. Um sie gleich danach einem Online-Preisvergleich im Internet zu unterziehen und mir vom günstigsten Anbieter direkt nach Hause schicken zu lassen, nachdem ich vorher noch ein paar Online-Bewertungen eifrig kommentierender Hobbyfotografen gelesen hatte, um auch wirklich eine fundierte Entscheidung treffen zu können. Umgekehrt kommt es aber auch vor, dass ich online nach neuen Büchern forsche (ich nenne das schmöddeln, eine Mischung aus schmökern und daddeln), Klappentexte und Rezensionen lese, um sie mir dann aber im Buchhandel zu kaufen, weil ich Buchhandlungen so gerne mag. Okay ich gebe es zu: Und weil ich gern ein Teil dieser imaginär-intellektuellen Welt sein möchte. Verarsche ich mich selbst? Bin ich nur ein Opfer meiner eigenen Hybrid Generation? Oder ist es okay so, wie ich lebe?

Bildquelle: wihel.de


Sowohl als auch

Nun frage ich mich als reflektierter Verbraucher natürlich, ob es denn schlecht ist, ständig nach dem sowohl als auch zu leben. Na logo sollte man die kleinen, örtlichen Buchhandlungen unterstützen und Onlineportalen nicht so viel Macht verleihen. Selbstredend braucht man in einer Großstadt keinen höher gelegten SUV mit Allradantrieb, um zum nächsten Discounter zu fahren, sieht man mal von den ganzen Baustellen und Schlaglöchern auf deutschen Straßen ab. Und trotzdem finde ich, habe ich ein Recht auf das sowohl als auch. Schon Friedrich der Große sagte: „Jeder soll nach seiner eigene Fasson selig werden.“ Ich sehe das genauso.

Bildquelle: wordpresspunkt.com


Vielleicht. Vielleicht auch nicht.

Nun aber zurück zur Frage: Print? Oder besser doch Online? Die Antwort darauf ist also ziemlich einfach. Print UND Online. Zumindest aus heutiger Sicht der Hybrid Generation. Wir ergänzen Erstinteresse aus Printmedien mit der Information aus Onlinemedien. Umgekehrt werden wir vielleicht Online auf etwas aufmerksam, wollen aber im sicheren Zuhause auf der heimeligen Couch auch noch einmal etwas seriös gedrucktes in den Händen halten, um unsere mögliche Investition mental zu untermauern. Je nach Alter, Interesse oder Zielgruppe variiert hier die Grenze zwischen den beiden Informationswelten. Das Eine kommt aber derzeit ohne das Andere noch nicht so ganz aus, sieht man mal vielleicht von rein digitalen Produkten und/oder Dienstleistungen ab. Wenn ich mir meine 4 jährige Nichte so ansehe, die jetzt schon schneller mit dem Smartphone zurecht kommt als ich, dann wage ich allerdings vorauszusagen, dass digitale Herangehensweisen eine immer größer werdende Rolle in unserem Leben spielen werden. Grenzen verschwimmen noch extremer. Ich finde das spannend. Aber heute wollen wir eben noch beides. Ob es Print irgendwann gar nicht mehr geben wird? Vielleicht. Aber vielleicht bleibt es auch beim sowohl als auch. Zumindest solange es uns gibt, die Hybrid Generation.

Life is good. True story.
Euer Dominik

PS: Eines ist damit aber immer noch nicht geklärt: Das Valentinstaggeschenk meiner Kollegin. Was würdet ihr also meiner Kollegin raten? Schreibt es doch einfach in die Kommentare.