Die ewige Gewissensfrage
Gleich vorneweg:
JA! Ich mag es, zu essen. Und ich liebe es, gut zu essen. Dabei respektiere und
bewundere ich all diejenigen, die gekonnt, bewusst und kulinarisch kunstvoll
mit Nahrungsmitteln umgehen und umso mehr ist meine Toleranz gefragt, wenn es
darum geht, das werktägliche Kantinenessen zu würdigen.
Wenn ich kann, koche ich in meiner Freizeit selbst und seitdem die Stilosophen gemeinsam mit ein paar Freunden einen fleischlosen Monat eingelegt haben, achte ich noch bewusster auf die Herkunft meiner Lebensmittel. Nun bin ich da ja kein Vorreiter sondern mache im Kleinen, was viel bekanntere Menschen bereits seit längerem tun und auch davon berichten. Angefangen damit, vornehmlich saisonale und regionale Produkte zu verarbeiten. Selbst mir ist klar, dass eine Zwiebel aus Südafrika inklusive Transport schädlicher für die CO2-Bilanz ist als eine vom ortsansässigen Bauern. Also schaue ich schon mal genau hin, wo’s herkommt. Und dass man sich auf den Begriff „Bio“ ohnehin nicht verlassen kann, hat sich sogar bis zu mir herumgesprochen. Deswegen versuche ich wo es geht, meine Produkte direkt vom Erzeuger zu bekommen.
Wenn ich kann, koche ich in meiner Freizeit selbst und seitdem die Stilosophen gemeinsam mit ein paar Freunden einen fleischlosen Monat eingelegt haben, achte ich noch bewusster auf die Herkunft meiner Lebensmittel. Nun bin ich da ja kein Vorreiter sondern mache im Kleinen, was viel bekanntere Menschen bereits seit längerem tun und auch davon berichten. Angefangen damit, vornehmlich saisonale und regionale Produkte zu verarbeiten. Selbst mir ist klar, dass eine Zwiebel aus Südafrika inklusive Transport schädlicher für die CO2-Bilanz ist als eine vom ortsansässigen Bauern. Also schaue ich schon mal genau hin, wo’s herkommt. Und dass man sich auf den Begriff „Bio“ ohnehin nicht verlassen kann, hat sich sogar bis zu mir herumgesprochen. Deswegen versuche ich wo es geht, meine Produkte direkt vom Erzeuger zu bekommen.
Ich gebe zu, ich
habe Glück, denn ich wohne außerhalb, etwa 10 Minuten von der Stadt entfernt,
in einem kleinen Dorf mit allen entsprechenden Vorteilen, wie Öko-Bauern,
Hofläden und einem großen eigenen Garten mit fruchtbarer Erde. Für mich
bedeutet das: Eier von freilaufenden Hühnern, Käse von glücklichen Kühen und
eine Auswahl an Äpfeln, Erdbeeren und Salat sowie Kürbis, Tomaten und Himbeeren
aus eigenem Anbau in Hülle und Fülle.
Dennoch muss ich
auch einem Rückschlag berichten, nämlich dem Besuch beim benachbarten Bauern,
um dort mein Fleisch zu kaufen. Statt den Hofladen zu finden verirrte ich mich
zwischen die Freigehege der Tiere und konnte mir alles in Ruhe ansehen. So weit
das Auge reichte, liefen die unverarbeiteten Objekte meiner Fleischeslust
zufrieden auf großzügigen Flächen umher und freuten sich über den unerwarteten
Besuch. Und so kam es, dass niedliche Mangalitza-Wollschwein-Ferkelchen wedelnd
(!) an den Zaun gelaufen kamen, um sich von mir kraulen zu lassen. Damit war
für mich die Entscheidung gefallen. Keines dieser zutraulichen Tiere sollte auf
meinem Teller landen!
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Diese kleinen Kameraden sollten nicht für mich zum Steak werden |
Gleichzeitig
ärgerte ich mich über mich selbst, denn
erstens wusste ich ja, dass mein Nackensteak aus einem dieser Tiere geschnitten
wurde und
zweitens bestrafte ich mit meinem Verhalten auch noch den armen Bauern, der
gegen den Preisdruck und die Industrialisierung ankämpft, um den Tieren ein
würdiges Leben zu ermöglichen und dabei hohe Qualität zu liefern. Irgendwas war
also falsch und ich gestand mir ein, dass ich als ehemaliges Stadtkind offenbar schon so
entartet bin, dass es mir schwerfällt, zu akzeptieren, dass dem Steak nun mal
die Tötung vorausgeht.
Das war sie also, meine Gewissensfrage: Was esse ich denn jetzt? An diesem Tag blieb ich vegetarisch. Zerknirscht bin ich nach Hause gestiefelt und habe Salat gemacht.
Es ist nicht so, dass ich damals zur Vegetarierin wurde. Aber ich beginne umzudenken. Mein Fleisch kaufe ich erst, nachdem ich mir noch mal die kleinen Ferkelknopfaugen bewusst gemacht habe. Ich weiß, dass die Tiere beim Bauern meiner Wahl ein gutes Leben hatten, bevor sie als Nahrung für mich dienen und möchte manchmal gar nicht so genau wissen, welches Leid einem Discounter-Hackfleisch-Tier angetan wurde, bevor ich daraus schnöde Spaghetti Bolo fabrizierte. Diese Zeiten sind für mich endgültig vorbei. Wenn ich Fleisch esse, dann kaufe ich es dort, wo ich weiß, dass das Tier respektvoll und artgerecht aufgezogen wurde. Und ich entdecke neue Arten zu kochen, andere Zutaten und Gewürze, die ich bisher noch nicht kannte. Ich bin also Flexitarier geworden und bin damit sehr glücklich. Hinter diesem Modebegriff verbirgt sich ganz Banales und Althergebrachtes, nämlich einfach mehr Gemüse und eher selten, dafür aber bewusst gutes Fleisch zu essen. Mangalitza-Fleisch werde ich aber wohl niemals probieren. Dazu waren die kleinen Kerle einfach zu niedlich.
Für alle,
die sich überlegen, heute mal fleischfrei zu bleiben, habe ich ein kleines
Rezept , welches in der kalten Jahreszeit die Seele wärmt
Sesam--Möhren-Suppe
Zutaten für 4 Personen:
1 Zwiebel
1–2 Knoblauchzehen
225 g Möhren
125 g Kartoffeln
1 Stück (ca. 1 cm) Ingwerwurzel
2–3 EL Olivenöl
2 mittelgroße Tomaten oder eine große Fleischtomate
Salz
Pfeffer
1 Prise Zucker
1 EL Tomatenmark
1 Dose Kokosmilch
750 ml Gemüsebrühe
4-5 EL Tahini (helle Sesampaste)
2 EL griechischer Joghurt
2 EL griechischer Joghurt
1-2 EL Sesamsamen
1 kleine frische Chili (nach Geschmack)
Basilikum zum Garnieren
Basilikum zum Garnieren
Zubereitung:
- Zwiebel schälen und fein würfeln. Knoblauch schälen und fein hacken. Möhren und Kartoffeln schälen und fein würfeln. Ingwer schälen (ich finde, das geht am besten mit einem Teelöffel) und fein reiben.
- Öl in einem großen Topf erhitzen, Zwiebel darin glasig dünsten. Kartoffeln, Möhren, Knoblauch und Ingwer hinzufügen und unter gelegentlichem Wenden bei schwacher bis mittlerer Hitze 4-5 Minuten dünsten.
- Inzwischen Tomaten waschen, putzen und fein würfeln. Tomaten zufügen, kurz mitdünsten und mit Salz, Pfeffer und Zucker würzen. Tomatenmark unterrühren und kurz anschwitzen.
- Mit Brühe und Kokosmilch ablöschen, Tahini hinzufügen. Danach aufkochen und zugedeckt ca. 15 Minuten garen. Joghurt unterrühren. Sesam in einer heißen Pfanne ohne Fett kurz anrösten und vom Herd nehmen, damit die Samen nicht zu dunkel werden. Chilischote waschen, entkernen und in kleine Streifen schneiden.
- Suppe von der Herdplatte nehmen und mit einem Pürierstab fein pürieren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken, in Schalen anrichten und mit Sesam,Chili und Basilikum garnieren.
Lasst es Euch schmecken und wer wissen will, ob er einen Direktvermarkter in seiner Nähe hat, dem hilft www.hofladen-bauernladen.info. Ganz besonders empfehlen möchte ich Euch Bauer Mann, bei dem ich mich von der artgerechten Haltung der Tiere überzeugen konnte. Bauer Mann verkauft unter anderem auch freitags und samstags in der Kleinmarkthalle Frankfurt. Schaut ruhig mal vorbei.
In diesem Sinne. Lasst es Euch gut gehen. Das Leben ist lecker!!!
die pia
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